Höchstalter für Au-pairs wird von 25 auf 27 Jahre angehoben

Eine beliebte Möglichkeit die deutsche Sprache zu lernen ist seit vielen Jahren ein Au-pair-Aufenthalt in einer deutschen Familie. Auch von ausländischen Studentinnen und Studenten wird ein Au-pair-Jahr gerne genutzt, um die für ein Studium in Deutschland notwendigen Deutschkenntnisse zu erwerben und sich auf die Deutschprüfungen vorzubereiten.

Nach Angaben verschiedener Au-pair-Agenturen und der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann wird jetzt das Höchstalter für Au-pairs in Deutschland von 25 auf 27 Jahre angehoben. Dieses Höchstalter darf bei der Antragsstellung noch nicht erreicht sein.

Die entsprechende Änderung des Ausländerbeschäftigungsrechts sei in der Sitzung des Bundeskabinetts vom 27.2.2013 beschlossen worden und trete zum 1.7.2013 in Kraft. Mit der neuen Regelung soll die Attraktivität des Au-pair-Programms, die in den letzten Jahren deutlich nachgelassen hat, wieder erhöht werden.

Ob das auch funktioniert, dürfte aber weniger von dieser Gesetzesänderung als von der Vergabe-Praxis für Au-pair-Visa in den deutschen Botschaften abhängen. Denn bis jetzt werden Anträge auf ein Au-pair-Visum nach Angaben der Gütegemeinschaft Au-pair häufig mit dem Argument abgelehnt, dass der Auslandsaufenthalt nicht „in die bisherige Lebensplanung der Bewerberinnen und Bewerber passt“. Und diese Einschätzung dürfte sich bei noch älteren Antragstellerinnen und Antragstellern wohl kaum ändern.

Im Rahmen der Neuregelungen für den Au-pair-Aufenthalt in Deutschland entfällt auch die bisherige Anforderung, dass die Au-pair-Tätigkeit nur in einer Familie erfolgen darf, in der Deutsch als Muttersprache gesprochen wird und ein erwachsenes Familienmitglied die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Die deutsche Sprache muss in der Gastfamilie nur noch die „Familiensprache“ sein – was immer man sich unter „Familiensprache“ vorzustellen hat.

Ursprünglich soll es beim Au-Pair-Programm ja hauptsächlich darum gehen die deutsche Sprache und Kultur kennen zu lernen. Ob Deutsch als „Familiensprache“ dafür ausreicht oder ob man sich doch lieber eine Familie sucht, in der Deutsch als Muttersprache gesprochen wird, bleibt in Zukunft jedem Au-pair selbst überlassen.