Kurz vor Weihnachten hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) das Wort bzw. die Wörter des Jahres gekürt. Wie in jedem Jahr seit 1971 hat die Jury zehn Wörter ausgewählt, die „die öffentliche Diskussion dominiert und dieses Jahr wesentlich geprägt haben“ sollen.
Auf dem ersten Platz landete das Wort Stresstest. Stresstests blicken im Jahr 2011 auf eine steile Karriere zurück und haben sich zu einer Art Wunderwaffe der Politik in Deutschland entwickelt. Egal ob es um die Bankenkrise, Atomkraftwerke oder Stuttgart 21 geht, überall wo die Bürger unzufrieden sind, wird ein Stresstest veranstaltet, der angeblich die Fakten überprüft und natürlich immer das gewünschte Ergebnis liefert: Das Geld und die Atomkraftwerke sind sicher, Stuttgart 21 wird nicht teurer.
In diesem Sinne hätte sich Stresstest meiner bescheidenen Meinung nach auch gut als Unwort des Jahres geeignet, dessen Wahl ja traditionell noch im Januar ansteht.
Und noch was: „So ist Stresstest mittlerweile als fester Bestandteil der Alltagssprache anzusehen“, schreibt die Jury der GfdS, nur sollte man ergänzen, dass das Wort in der Alltagssprache meist ironisch verwendet wird, denn so dumm, wie manche vielleicht glauben, sind wir gar nicht. …
Wenn ihr wissen wollt, welches die anderen Wörter des Jahres 2011 sind, könnt ihr das bei der Gesellschaft für deutsche Sprache erfahren:
Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS): Wort des Jahres 2011
Die Wörter der vergangenen Jahre findet ihr hier: