Wie immer Anfang Oktober ist vor Kurzem das aktuelle „Times Higher Education World University Ranking“ für die Jahre 2013-2014 veröffentlich worden. Das Times Higher Education Ranking ist das umfassendste globale Uni-Ranking.
Umstrittene Rankings
Am Wert von Hochschul-Rankings wird besonders in Deutschland häufig gezweifelt und tatsächlich ist es mehr als fraglich, ob es sinnvoll ist, deutsche, öffentliche Universitäten, die einer vergleichsweise breiten Bevölkerungsschicht kostenlosen(!) Zugang zu einer (hoch)qualifizierten Ausbildung bieten, mit z.B. angloamerikanischen Privatuniversitäten für wenige Glückliche zu vergleichen, die sich Studiengebühren bis zu 50 000 US-Dollar und mehr pro Jahr leisten können.
Die Sieger 2013/2014
Wenn man das berücksichtigt, braucht man sich nicht wundern, dass keine deutsche Uni im Gesamtergebnis unter den topgerankten Hochschulen zu finden ist. Wie üblich teilen sich die nordamerikanischen Privatunis die Spitzenplätze mit den englischen Unis Oxford und Cambridge. Ganz oben auf dem Siegertreppchen steht wie bereits seit drei Jahren das California Institute of Technology, gefolgt von Harvard und der University of Oxford, die sich den zweiten Platz dieses Jahr teilen.
Die bestplatzierten deutschen Unis
Als bestgerankte deutsche Uni steht Ludwig-Maximilians-Universität München auf dem 55. Platz. Ich kenne natürlich nicht alle Unis und ihre Studiengebühren, aber außer dem schwedischen Karolinska Institute (Platz 36), das allerdings keine Volluniversität, sondern eine medizinische Hochschule ist, habe ich keine besser gerankte, gebührenfreie Uni entdeckt. Wenn man das Preis-Leistungs-Verhältnis für Studenten bewerten würde, würde die Rangliste sicher ganz anders aussehen.
Insgesamt haben es immerhin wieder sechs deutsche Unis unter die Top 100 gebracht. Die Georg-August-Universität Göttingen landete auf Platz 63, die Universität Heidelberg auf 68, die Freie Universität Berlin auf 86, die Technische Universität München auf 87 und Humboldt-Universität zu Berlin auf 94. Eine erstaunliche Karriere hat übrigens die FU Berlin hingelegt: Im Ranking 2010/11 noch nicht einmal unter den Top 200 gelistet, gelang über Platz 151 (2011/12) und 128 (2012/13) innerhalb drei Jahren der Sprung in die Top 100.
Die Ergebnisse in den Fachbereichen
Aussagekräftiger als das Gesamtergebnis finde ich persönlich aber sowieso das Ergebnis für die einzelnen Fachbereiche, denn logischerweise können die deutschen Volluniversitäten mit einem sehr breiten Fächerangebot nicht in allen Fächern mit spezialisierteren Unis mithalten.
Besonders in der geisteswissenschaftlichen Fächergruppe „Arts and Humanities“ schneiden die deutschen Unis wesentlich besser ab als im Gesamtergebnis. Hier glänzen vor allem die beiden Berliner Unis Freie Universität (Platz 25) und Humboldt-Universität (30), dicht gefolgt von der Ludwig-Maximilians-Universität München (32) und der ältesten deutschen Universität Heidelberg (38). Auch bei „Engineering and Technology“ belegen die deutschen Top-Unis sehr gute Plätze: Technische Universität München (26), RWTH Aachen (39) und Karlsruhe Institute of Technology (52).
Gut gerankte „Nachwuchsunis“
Und in der Kategorie „100 under 50“, in der Universitäten bewertet werden, die nicht älter als 50 Jahre sind, zeigen die Unis Konstanz (Platz 20), Bayreuth und Bielefeld (beide Platz 40) und Duisburg-Essen (Platz 69), dass es außer den üblichen Verdächtigen in Deutschland auch noch (viele) andere Hochschulen mit großem Potential gibt.
Und hier könnt ihr selber weiter stöbern:
World University Rankings 2013-2014 – Times Higher Education