Karneval und Fasching – Aschermittwoch

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei“, heißt es. Egal ob man den rheinischen Karneval oder die schwäbisch-alemannische Fastnacht gefeiert hat, Punkt 0.00 Uhr sind heute Nacht die „tollen Tage“ des Karnevals bzw. Faschings zu Ende gegangen.

Beginn der Fastenzeit

Ab heute müsste eigentlich bis Ostern gefastet werden, denn am Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit. Allerdings richten sich in Deutschland heute nicht mehr allzu viele Leute nach den Vorgaben der Kirchen.

Wer sich daran hält, muss bis zum Ostersamstag, der auch Karsamstag genannt wird, vierzig Tage lang fasten. Allerdings gibt es heutzutage keine genauen Vorgaben mehr, wie man fasten muss. Während man früher mit einer Mahlzeit am Tag auskommen musste, kann heute jeder selbst festlegen, was er unter fasten versteht.

Viele verzichten z. B. in der Fastenzeit auf Alkohol und andere Genussmittel wie Kaffee oder Schokolade, andere essen einfach weniger. Bei manchen gelten aber auch der Verzicht auf das Autofahren oder das Handy als moderne Formen des Fastens.

Der Ursprung des Namens

Der Name Aschermittwoch leitet sich von der kirchlichen Tradition ab zum Beginn der Fastenzeit den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn zu malen. Die Asche soll an die Endlichkeit des menschlichen Lebens erinnern. Mit dem Aschekreuz auf der Stirn bezeugen die gläubigen Christen auch die Bereitschaft für ihre Sünden zu büßen. Soweit ich weiß, wird diese Tradition aber nur noch in der katholischen Kirche gepflegt.

Politischer Aschermittwoch

Der so genannte „politische Aschermittwoch“ ist eine bayrische Tradition, die sich in den letzten Jahren auch in anderen Bundesländern verbreitet hat. Beim politischen Aschermittwoch handelt es sich um Treffen der Landesverbände der wichtigsten politischen Parteien, bei denen die politischen Gegener in den Redebeiträgen ungewohnt heftig und polemisch angegriffen werden. Diese Treffen der politischen Parteien finden jedes Jahr am Aschermittwoch statt.

Starkbierzeit in Bayern

Die großen und lauten Reden der Politiker dürften zumindest in Bayern auch mit einer anderen Tradition zusammenhängen, denn nach dem Karneval beginnt nicht nur die Fasten-, sondern auch die Starkbierzeit.

Ab Aschermittwoch wird traditionell Bier mit höherem Alkoholgehalt, so genanntes Starkbier, gebraut. Dieser Brauch geht auf die Mönche zurück, die im Mittelalter für das Bierbrauen zuständig waren. Sie waren der Meinung, dass das Fasten leichter fällt, wenn man sich „flüssig ernährt“ – was wahrscheinlich nicht von der Hand zu weisen ist. …

Links

Mehr über den Aschermittwoch könnt ihr z. B. auch hier erfahren:

Slow German Podcast 021 – „Aschermittwoch“
Deutsche Welle Sprachbar – „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“