Viele ausländische Studenten kommen mit ziemlich unklaren Vorstellungen nach Deutschland. Viele wissen nur, dass sie studieren wollen, aber nicht genau was und wo. Das hat viele Gründe.
Ein wichtiger Grund ist die Unkenntnis des deutschen Hochschulsystems. Die meisten ausländischen Studenten wollen in Deutschland ein technisches, naturwissenschaftliches oder wirtschaftliches Fach studieren. Für diese Fächer gibt es oft die Möglichkeit entweder an einer Uni oder an einer Fachhochschule zu studieren. Viele hören in Deutschland zum ersten Mal, dass es hier zwei verschiedene Hochschularten gibt. Dadurch wird die Studienentscheidung aber eher schwieriger als leichter.
Traditionell liegt der Hauptunterschied zwischen Unis und Fachhochschulen (FHs) in der Länge des Studiums und in der Praxisorientierung. Das Studium an einer FH ist normalerweise kürzer und praxiorientierter. Allerdings gleichen sich die beiden Hochschultypen im Moment durch die Einführung des amerikanischen Studiensystems mit Bachelor- und Masterabschlüssen einander an.
Dennoch gibt es weiterhin „kulturelle“ Unterschiede zwischen den verschiedenen Hochschultypen. Ein wichtiger Unterschied liegt auch in der Organisation des Studiums, die an FHs oft eher an die Schule erinnert, während ein Uni-Studium freier und unkontrollierter abläuft – mit allen Vor- und Nachteilen.
Ich stelle immer wieder fest, dass sich manche ausländische Studenten mit dem freien System der Unis, das oft sehr unübersichtlich ist und wo viel Selbstdisziplin und Eigeninitiative gefordert sind, eher schwer tun. Deshalb geht meine Empfehlung an alle, die eine klare Studienorganisation bevorzugen und dazu noch schnell und praxisorientiert studieren möchten, klar in Richtung Fachhochschule.