Die so genannten „Integrationskurse“ sorgen auch bei ausländischen Studenten bzw. Studienbewerbern immer wieder für Verwirrung. Deshalb möchte ich euch kurz erklären, was die Integrationskurse sind.
Ein Integrationskurs ist ein vom Staat subventionierter Deutschkurs. Insgesamt kann man 6 Module mit je 100 Unterrichtsstunden auf dem Niveau A1 – B1 (keine höheren Stufen) gefördert bekommen. Der Eigenanteil, d.h. das, was der Kursteilnehmer selbst bezahlen muss, liegt bei 1 Euro pro Stunde. Das bedeutet, dass z.B. ein Deutschkurs mit 200 Unterrichtstunden für den Deutschlerner 200 Euro kostet. Das ist natürlich sehr billig, da ein Deutschkurs mit 200 Stunden bei einer brauchbaren Sprachschule normalerweise zwischen 600 und 700 Euro kosten dürfte.
Wo liegt der Haken? – Einen Integrationskurs bekommt nicht jede(r)!
Studenten und Studienbewerber können normalerweise keinen Integrationskurs bekommen. Einzige Ausnahme: Ihr habt einen Deutschen oder eine Deutsche geheiratet.
Doch selbst dann würde ich mir genau überlegen, ob ein Integrationskurs das Richtige für euch ist. Warum? Die Anwort könnt ihr vielleicht dem folgenden Artikel aus „Welt-Online“ entnehmen:
Ein kurzer Auszug:
„Integrationskurse für Ausländer geraten in die Kritik
Sie gelten als Fahrscheine für ein Leben in Deutschland, und doch scheinen bei den Integrationskursen Anspruch und Wirklichkeit weit von einander entfernt zu liegen. Gut zwei Jahre nach der Einführung des seit 2005 geltenden Integrationskurses herrscht unter den rund 140 freien Bildungsanbietern in Hamburg ein harter Existenzkampf.
Grund hierfür seien Lücken im Finanzierungssystem des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. So führen diese vermehrt dazu, dass die Anbieter keine einheitlichen Qualitätsstandards gewährleisten könnten, so Gerhard Gleichmann, Geschäftsführer der Inlingua Sprachschule in Hamburg und Vizepräsident des Bundesverbandes deutscher Privatschulen. Auch würden die Heterogenität der Teilnehmer in den Kursen sowie die Kursgröße, die durch Zusammenlegung von mehreren ausgedünnten Gruppen entstehe, die Lernsituation deutlich erschweren. „Da sitzen Analphabeten neben Akademikern“, so Gleichmann. … “
Den ganzen Artikel könnt ihr hier nachlesen:
WELT ONLINE|welt_print|Integrationskurse für Ausländer geraten in die Kritik