Viele finden die Texte, die z.B. von der deutschen Welle für Deutschlerner produziert werden langweilig. Ich kann das gut verstehen, denn diese Texte sind nicht „authentisch“, sondern mit Vorstellungen von einem ziemlich traditionellen Deutschunterricht im Hinterkopf produziert.
Deshalb eignen sich diese Texte gut als Ergänzung für Deutschlerner, die Deutschkurse besuchen und sich auf Deutschprüfungen vorbereiten. Die besten Texte werden von mir hier regelmäßig empfohlen.
Wer aber etwas über „das richtige Leben“ in Deutschland (falls es so was gibt) erfahren möchte, wird hier sicher nicht viel Interessantes finden.
Wenn ihr hören wollt, wie die deutsche Sprache in Wirklichkeit klingt, dann könnt ihr z.B. mal in den Podcast „Schlaflos in München“ reinhören.
Täglich erzählt „Annik Rubens“, die in Wirklichkeit Larissa Vassilian heißt, drei bis fünf Minuten von Dingen aus ihrem Alltag, berichtet von Kuriositäten oder philosophiert einfach vor sich hin. Die Kultsendung hat es bis jetzt auf 400 Folgen gebracht und wird von immerhin durchschnittlich 8000 Menschen jeden Tag angehört.
Im Gegensatz zu vielem, was man sonst in oft ziemlich lausiger Qualität als Podcast serviert bekommt, ist dieser Podcast professionell gemacht. Die Autorin arbeitet auch für den Bayrischen Rundfunk. Die Sprache ist authentisch, also schnell gesprochen und mit vielen umgangsprachlichen Wörtern und Ausdrücken, aber verstehbar.
Seit Neuestem findet man auf podcast.de auch eine (verkürzte) Version in „Slow German“ (also langsamem Deutsch), die sich an ausländische Hörer richtet. Dazu gibt es auch jeweils eine Transkription der gesprochenen Texte.
Ich persönlich finde aber, dass die Texte durch das langsame Sprechen einiges von ihrem Charme verlieren – vielleicht wäre es eine bessere Idee, die Originaltexte für Ausländer zu transkribieren. Ich empfehle euch auf jeden Fall das Original anzuhören:
Die langsame Version in „Slow German“ gibt es hier: