„Hästräger“ statt Umzugswagen
Im Gegensatz zum rheinischen Karneval mit seinen Umzugswagen stehen bei der schwäbisch-alemannischen Fastnacht Gruppen von so genannten „Hästrägern“ mit ihren kunstvoll geschnitzten Masken im Mittelpunkt.
„Häs“ bedeutet in den schwäbisch-alemannischen Dialekten „Kleidung“ und bezieht sich auf die Kostüme, mit denen man sich verkleidet.
Masken
Die Masken stellen meist Hexen, Teufel und ähnliche unfreundliche Gestalten dar und werden übrigens ausschließlich von Männern getragen. Deshalb solltet ihr als Frau bei den Umzügen auch aufpassen, denn manche Hexen „entführen“ gerne hübsche Mädchen – natürlich nur zum Spaß. ;-)
Guggenmusik
Eine weitere Besonderheit der schwäbisch-alemannischen Fasnet ist die so genannte „Guggenmusik“ oder „Guggamussig“ wie es im Dialekt eigentlich heißt.
Guggenmusik wird mit traditionellen Blasmusikinstrumenten wie Trompeten, Posaunen, etc. gespielt. Dabei werden die Bläser von einer lauten Rhythmusgruppe mit Trommeln unterstützt.
Weil im Fasching aber alles verrückt und anders als im normalen Leben sein soll, wird bei der Guggenmusik von den Musikern absichtlich falsch gespielt, allerdings ziemlich raffiniert, so dass man die Melodie des Liedes noch erkennen kann, aber trotzdem hört, dass die Musiker leicht „schräg“ spielen.
Natürlich sind die Guggenmusiker alle verkleidet und manchmal auch maskiert.
Das Wort „Gugge(n)“ kommt vermutlich von dem Dialektbegriff für „Tüte“ (schwäbisch: Gugg), womit aber nicht Plastiktüten, sondern die Blasinstrumente gemeint sind, deren Öffnung an eine Tüte erinnert.
Heute spielen die meist jüngeren Guggenmusiker gerne moderne Popmusik-Klassiker. Eine kleine Kostprobe von Guggenmusik könnt ihr in diesem Video bekommen, in dem die Guggenmusiker Nirvanas „Smells like Teen Spirit“ auf ihre ganz spezielle Art spielen.
Vergesst nicht die Lautstärke aufzudrehen … ;-)
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