Heute beginnt an vielen Hochschulen in Deutschland das Wintersemester 2012/2013. Wenn ihr in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Brandenburg oder Hessen studiert und das Gefühl habt, dass eure Hochschule einen etwas überfüllten Eindruck macht, dann liegt das daran, dass in diesen Bundesländern zum Wintersemester ein doppelter deutscher Abiturjahrgang an Unis und andere Hochschulen strömt.
Das wiederum hat damit zu tun, dass im Rahmen einer Schulreform die Schulzeit bis zum Abitur in fast allen deutschen Bundesländern von 13 auf 12 Jahre verkürzt wurde. Dadurch haben dieses Jahr an den Schulen in den oben erwähnten Bundesländern zwei Jahrgänge das Abitur gemacht. Nämlich ein Jahrgang nach 13 Jahren und ein Jahrgang nach 12 Jahren.
Durch die Zuständigkeit der Bundesländer für die Schulpolitik, wurde das Abitur nach 12 Jahren (auch achtjähriges Gymnasium oder kurz G8 genannt) zu verschiedenen Terminen eingeführt, so dass Bayern und Niedersachsen
schon 2011 doppelte Abiturjahrgänge hatten und die restlichen Bundesländer in den kommenden Jahren folgen. Nur im Bundesland Rheinland-Pfalz bleibt vorerst alles beim Alten, nämlich beim Abitur nach 13 Jahren.
Als ob das nicht genug wäre, kommt in diesem Wintersemester auch noch die Abschaffung der Wehr- und Zivildienstpflicht für junge Männer dazu, die normalerweise nach dem Abitur erst mal ihre Dienstpflicht hätten erfüllen müssen, jetzt aber direkt mit dem Studium beginnen können.
Natürlich weiß man das schon lange und es gab von der Regierung finanzielle Unterstützung für die Hochschulen, um die Zahl der Studienplätze auszubauen. Ob das funktioniert hat, dafür seid ihr ab heute die Versuchskaninchen. ;-)
Dieses Video habe ich auf Youtube gefunden. Es erklärt die Zusammenhänge für deutsche Abiturienten. Die Sprecherin spricht sehr schnell, aber auf der Youtube-Seite des Videos könnt ihr eine Transkription des gesprochenen Textes finden:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.