Studieren in Deutschland: Wo kann ich wohnen? – Teil III: Wohngemeinschaften

Übersicht: 1: Studentenwohnheime ||2: Eigene Wohnung||3: Wohngemeinschaften||4: Studentenzimmer und Untermiete||5: Kurzzeitwohnen||6: Hilfe bei der Wohnungssuche

Wie ihr in Teil 2 dieser kleinen Artikelserie gelesen habt, ist das Wohnen in einer eigenen Wohnung nicht nur die zweitbeliebteste Wohnform von ausländischen Studenten, sondern leider auch die teuerste. Deshalb kommt sie für viele ausländische Studenten überhaupt nicht in Frage. Das gilt übrigens auch für viele deutsche Studenten, deren Eltern nicht zu den oberen Zehntausend gehören.

Wohngemeinschaften

Wie ihr außerdem aus dem ersten Teil wisst, ist das Wohnen im Studentenwohnheim zwar günstig und bequem, aber leider gibt es lange nicht genug Plätze für alle Studenten, die gerne in einem Wohnheim wohnen würden.

Deshalb bleibt vielen deutschen wie auch ausländischen Studenten gar nicht anderes übrig als sich eine Alternative zum Wohnheimplatz bzw. zur eigenen Wohnung zu suchen. Und da Not bekanntlich erfinderisch macht, sind Studenten schon vor vielen Jahren auf die Idee gekommen, sich gemeinsam eine Wohnung zu mieten und sich die Kosten dafür zu teilen. Das ganze nennt man dann eine Wohngemeinschaft (WG).

Vorteile von Wohngemeinschaften

Der Vorteil einer Wohngemeinschaft ist, dass man bei ungefähr gleichen Kosten wie für ein Zimmer im Wohnheim eine „richtige“ Wohnung hat, die meist besser ausgestattet ist als ein Zimmer im Studentenwohnheim und z.B. eine Badewanne, eine besser ausgestattete Küche und meist auch größere Zimmer als ein Wohnheim hat.

Außerdem muss man die gemeinschaftlichen Einrichtugen wie Toilette, Bad und Küche mit deutlich weniger Leuten teilen und man kann sich natürlich, bevor man einzieht, ansehen, ob die Leute in der WG zu einem passen oder nicht. Im Studentenwohnheim habt ihr keinerlei Einfluss darauf, wer mit euch auf dem Stockwerk wohnt.

Nachteile von Wohngemeinschaften

Der große Nachteil von Wohngemeinschaften ist, dass man sich wie bei einer eigenen Wohnung um alles selbst kümmern muss. Im Gegensatz zum Studentenwohnheim gibt es keinen Hausmeisterservice und auch keinen Putzdienst. Dazu kommt noch, dass man nicht alleine entscheiden kann, was wann gemacht wird – oder auch nicht, sondern sich mit den Mitbewohnern einigen muss, wer wann die Toilette und das Bad putzt, den Müll wegbringt oder die vergammelten Lebensmittel aus dem Kühlschrank entsorgt.

Deshalb kommt eine WG auch nur für diejenigen unter euch in Frage, die so selbstständig sind, dass sie sich zutrauen, alle Aufgaben, die mit einem gemeinsamen Haushalt zusammenhängen nach Absprache mit den Mitbewohnern selbst zu erledigen und natürlich auch sich mit den Mitbewohnern über diese Fragen auseinanderzusetzen.

Besonders wenn ihr mit deutschen Kommilitonen zusammenwohnt, bekommt ihr aber in einer WG ganz andere Einblicke in das Leben von Studenten in Deutschland als in einem Studentenwohnheim, wo ihr sehr wahrscheinlich hauptsächlich mit anderen ausländischen Studenten zu tun haben werdet.

Wie finde ich eine WG?

Ein Zimmer in einer WG findet man z.B. gut über Kontakte zu Kommilitonen. Aber falls ihr die noch nicht habt, könnt ihr auf den Schwarzen Brettern an eurer Uni schauen. Und sicher lohnt es sich auch mal beim Fachschaftsbüro vorbeizugehen.

Wenn ihr noch gar nicht in Deutschland seid, würde ich in den zahllosen Online-Portalen schauen. Zu den bekanntesten gehören wg-gesucht.de, studenten-wg.de und wg-suche.de. Auch der Wohnungsmarkt im UniSpiegel hat eine eigene Rubrik für die WG-Suche.

Dazu noch ein Tipp: Die meisten Angebote in Online-Börsen sind echt und seriös, aber wie überall im Internet sollte man aufpassen. Besonders wenn Vorauszahlungen verlangt werden, wäre ich sehr vorsichtig. …