Deutschland ist international vor allem für seine guten und kostenlosen, staatlichen Hochschulen bekannt. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern wird Bildung in Deutschland traditionell als wichtige Aufgabe des Staates angesehen. Deshalb ist der Besuch aller staatlichen Bildungseinrichtungen, egal ob Schulen oder Hochschulen, weitgehend kostenlos.
Da aber in den letzten Jahren auch in Deutschland die finanziellen Mittel für die Hochschulen immer knapper wurden, hat sich die Ausbildungssituation an vielen staatlichen Hochschulen deutlich verschlechtert.
Zwar sind die Verhältnisse im Vergleich zu vielen anderen Ländern immer noch hervorragend, aber fehlende Plätze und überfüllte Vorlesungen in begehrten Studienfächern, schlechte Betreuung der Studenten und das sinkende Ausbildungniveau in den neu geschaffenen Bachelor-Studiengängen sind nur einige Beispiele für Fehlentwicklungen, die bei manchen Studenten die Unzufriedenheit mit dem Studium an den staatlichen Hochschulen wachsen lässt.
In dieser Situation wittern private Hochschulen, derer Zahl man hierzulande bis vor wenigen Jahren noch an den Fingern einer Hand abzählen konnte, ihre Chance sich in der deutschen Bildungslandschaft zu etablieren.
Während private Hochschulen vor allem mit geringen Studentenzahlen und besserer Betreuung punkten können, ist die Qualität vor allem der Forschung an den privaten Hochschulen umstritten. Die privaten Hochschulen sind in den allermeisten Fällen auch keine Volluniversitäten mit einem breiten Fächerangebot, sondern beschränken sich auf typische meist wirtschaftlich orientierte Studienfächer. Von der heute oft geforderten Interdisziplinarität einer Hochschulausbildung bleibt da meist nicht besonders viel übrig.
Und natürlich ist das Studium an einer privaten Hochschule in Deutschland wie überall auf der Welt nicht kostenlos. Allerdings liegen die Studiengebühren nicht im internationalen Spitzenbereich, sondern sind vergleichsweise moderat.
Deshalb könnten private Hochschulen auch für ausländische Studenten eine Alternative zum Studium an einer staatlichen Hochschule in Deutschland sein, besonders wenn die Höhe der Studiengebühren für eure Entscheidung keine so große Rolle spielt.
Eine gute Übersicht über die private Hochschullandschaft in Deutschland bietet die Seite www.privatschulen.net , die aktuell die Studienangebote von 84 staatlich anerkannten Privathochschulen mit über 550 Studiengängen verzeichnet.
Die Navigation der Seite sortiert die Studienangebote nach Bundesländern, was für ausländische Studieninteressierte wahrscheinlich weniger interessant ist, aber mit Hilfe der beiden Sucheingaben „Wo möchten Sie studieren?“ und „Was möchten Sie studieren?“ werdet ihr schnell herausfinden können, ob es für euch ein passendes Angebot an einer privaten Hochschule geben könnte.