Im Sommer letztes Jahr habe ich über die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks berichtet. In der Sozialerhebung wird alle drei Jahre die soziale Lage von Studenten in Deutschland ermittelt.
Dabei wird auch die Situation ausländischer Studierender analysiert. Allerdings werden die Ergebnisse der Umfrage unter ausländischen Studenten erst später in einem eigenen Sonderbericht veröffentlicht. Dies ist nun am 10. Januar 2014 geschehen. Die Daten des Berichts stammen aus dem Jahr 2012, in dem die 20. Sozialerhebung durchgeführt wurde.
Als wichtigstes Ergebnis der Befragung ausländischer Studierender kann man festhalten, dass Deutschland für ausländische Studentinnen und Studenten insgesamt noch attraktiver geworden ist.
Das zeigt sich vor allem daran, dass der Prozentsatz der Studierenden, die Deutschland als erste Wahl bei ihrer Studienentscheidung angaben, seit dem Jahr 2009 von 47 Prozent auf 61 Prozent gestiegen ist.
Deutlich verbessert hat sich die Anerkennungspraxis der deutschen Hochschulen. Während im Jahr 2009 nur 60 Prozent aller ausländischen Hochschulabschlüsse anerkannt wurden, waren es 2009 immerhin 75 Prozent.
Sehr positiv entwickelt hat sich auch die Zufriedenheit der ausländischen Studierenden mit den Informationen zum Aufenthaltsrecht (2009: 17 Prozent, 2012: 59 Prozent) und zur Finanzierung des Studiums (2009: 26 Prozent, 2012: 56 Prozent) sowie der Hilfe im Umgang mit Behörden (2009: 43 Prozent, 2012: 70 Prozent).
Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass zahlreiche deutsche Hochschulen ihre Beratungs- und Hilfsangebote für ausländische Studenten weiter ausgebaut haben. Und gute Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt dürften ein Übriges dazu beigetragen haben, dass Deutschland seine Stellung als attraktiver Studienstandort ausbauen konnte.
Wenig verändert haben sich dagegen die Schwierigkeiten ausländischer Studierenden in Deutschland. Die Wohnungssuche, der mangelnde Kontakt zu deutschen Studierenden, die Orientierung im deutschen Studiensystem und die Finanzierung des Studiums belegen die Spitzenplätze der größten Probleme.
Im Durchschnitt verfügt ein lediger ausländische Student über ein Monatseinkommen von 749 Euro. Das sind immerhin 115 Euro bzw. rund 13 Prozent weniger als der durchschnittliche deutsche Kommilitone (864 Euro).
„Deutschland ist für ausländische Studierende erste Wahl“ – BMBF Pressemitteilung
Die vollständige Studie „Ausländische Studierende in Deutschland 2012“ (87 Seiten) kann z. B. über folgende Adresse heruntergeladen werden: