Die Nacht vom 30. April zum 1. Mai ist die so genannte „Walpurgisnacht“, wo nach einem alten Volksglauben Hexen auf den Bergen feiern und mit ihren Besen durch die Lüfte reiten. Besonders berühmt als „Hexenberg“ ist der Berg Brocken im Harz (ein Mittelgebirge im Norden von Deutschland). Als „Gegenmaßnahme“ werden in vielen Orten zur Vertreibung der Hexen so genannte „Hexenfeuer“ oder „Maifeuer“ entfacht, um die getanzt wird.
Besonders in dörflichen Gegenden und den Vororten der Städte dürfen die Kinder in dieser Nacht den Erwachsenen Streiche spielen. Sie ziehen durch die Dörfer und verstecken Gegenstände, die sie auf der Straße oder bei den Häusern finden, wie z.B. Mülleimer, Gartenmöbel, u.ä. – was natürlich nicht allen Erwachsenen gefällt.
In vielen kleineren Orten wird zum 1. Mai nach altem Brauch ein bunt geschmückter Maibaum aufgestellt, um den früher Volkstänze aufgeführt wurden. Es gibt eine Konkurrenz der Dörfer um den größten und schönsten Maibaum. Auch wurden (werden?) die Maibäume gern von den jeweils anderen Gemeinden gestohlen und von ihren Besitzern „verteidigt“.
In den großen Städten ist von den Traditionen meist nur der kommerzielle „Tanz in den Mai“ übrig geblieben, der in der Nacht vom 30. April auf den ersten Mai in zahlreichen Clubs veranstaltet wird, denn der 30. April ist wegen des Feiertags am ersten Mai ein beliebter Ausgehtag bei den Städtern.
Bevor man’s vergisst: Eigentlich wird der erste Mai ja als „Tag der Arbeit“ gefeiert. An diesem Tag soll an den Generalstreik der nordamerikanischen Arbeiter zur Durchsetzung des Achtstundentags am 1. Mai 1886 erinnert werden. Ich jedenfalls bin den Kollegen dafür immer noch dankbar … ;-)