Studieren in Deutschland: Wo kann ich wohnen? – Teil II: Eigene Wohnung

Übersicht: 1: Studentenwohnheime ||2: Eigene Wohnung||3: Wohngemeinschaften||4: Studentenzimmer und Untermiete||5: Kurzzeitwohnen||6: Hilfe bei der Wohnungssuche

Wahrscheinlich würde es den meisten Studenten am besten gefallen eine eigene Wohnung zu haben, aber wie ihr sehen werdet, ist das vor allem eine Frage des Geldes.

Ihr solltet damit rechnen, dass es in Großstädten und beliebten Unistädten sehr schwer werden kann eine Wohnung zu finden, besonders wenn eure finanziellen Mittel begrenzt sind. Grob gesagt nimmt das Wohnungsproblem von Osten nach Westen und von Norden nach Süden zu.

Das heißt in den süddeutschen Großstädten München, Stuttgart, Frankfurt und den Unistädten Heidelberg, Freiburg, Tübingen, etc. ist am schwersten eine bezahlbare Bleibe zu finden. Das gilt inzwischen übrigens auch für die beliebten Berliner Wohnlagen.

Wohnungspreise

Aber was heißt überhaupt bezahlbar? Das ist ziemlich relativ, denn die Preise für Wohnungen nehmen entsprechend der Nachfrage zu. Das heißt, dass ein Quadratmeterpreis von 10,00 Euro Kaltmiete in den begehrten Städten durchaus als Schnäppchen durchgehen kann, während man das in weniger gefragten Orten wahrscheinlich als Mietwucher bezeichnen würde.

Auch nicht vergessen sollte man übrigens, dass zu der Kaltmiete noch die in Deutschland teilweise beträchtlichen sogenannten Nebenkosten für Heizung, Wasser, Strom, Müll, etc. kommen, die leicht ein Drittel der Kaltmiete ausmachen können.

Wo finde ich eine Wohnung?

Wenn ihr eine eigene Wohnung finden möchtet, dann bleiben euch im Prinzip die gleichen Möglichkeiten wie deutschen Studenten. Spezielle Wohnungsvermittlungen für ausländische Studenten gibt es meines Wissens nicht. Allerdings dürften für die meisten von euch gute Möglichkeiten an eine Wohnung zu kommen, die deutsche Studenten haben, nicht in Frage kommen.

Viele deutsche Studenten leben nämlich schlicht in einer Wohnung, die Papa oder Mama für den Sohn bzw. die Tochter gekauft haben. Außerdem kommen viele deutsche Studenten durch Beziehungen an eine Wohnung. Also, indem sie jemand kennen, der jemand kennt, der wieder jemand kennt, … .

Auch an den schwarzen Brettern der Unis werdet ihr nicht viel finden, da sich Vermieter nicht die Mühe machen müssen Ihre Wohnungen selbst anzubieten. Dasselbe gilt mittlerweile auch für Zeitungsanzeigen. Bei Wohnungen, die hier angeboten werden, kann man davon ausgehen, dass sie nur schwer einen Mieter finden, aus welchen Gründen auch immer. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel.

Immobilienportale

Deshalb bleiben euch im Zweifelsfall vor allem zwei Wege, um an eine Wohnung zu kommen. Erstens eine der zahlreichen Online-Immobilienbörsen und zweitens der Gang zu einem Immobilienmakler. Große Immobilienportale in Deutschland sind z.B. Immobilienscout oder Immowelt. Daneben gibt es noch zahlreiche andere.

Bei den meisten Immobilienportalen könnt ihr eure Suche speichern, so dass ihr euch die zu eurer Suche passenden neuen Angebote per Email zuschicken lassen könnt. Das ist wichtig, da ihr in den gefragten Städten bei neuen Angeboten sofort reagieren solltet, denn die guten Wohnungen gehen sofort weg.

Vorsicht: Viele Wohnungsanzeigen in den kostenlosen Onlinebörsen werden von Immobilienmaklern geschaltet. Das heißt, dass ihr im Erfolgsfall eine Maklergebühr bezahlen müsst.

Immobilienmakler

Da könnt ihr auch gleich direkt zum Makler ins Büro gehen und euch nicht die Mühe machen die Online-Angebote selbst zu durchforsten. Aber es gibt natürlich auch Anzeigen, die direkt von Vermietern geschaltet werden. da entfällt die Vermittlungsgebühr.

Für die Maklergebühren gilt: Je größer die Nachfrage desto höher eventuell die Maklergebühren. In begehrten Städten müsst ihr mit mindestens drei Monatskaltmieten als Vermittlungsgebühr rechnen. Natürlich bezahlt ihr nur, wenn ihr tatsächlich einen Mietvertrag unterschrieben habt. Auf andere Bezahlmodelle würde ich mich auf keinen Fall einlassen.

Auch nicht vergessen sollte man, dass für viele auf dem freien Wohnungsmarkt angemietete Wohnungen eine Kaution von bis zu drei Monatskaltmieten hinterlegt werden muss. Wenn ihr das Gefühl habt, dass das alles eure finanziellen Mittel übersteigt, dann solltet ihr entweder Teil 1 über das Wohnen im Studentenwohnheim noch mal lesen, oder weiter klicken zu Teil 3, in dem ich euch erkläre, wie das Wohnen in einer Wohngemeinschaft funktioniert.