Deutsche Familiennamen und ihre Bedeutung sind auch für viele ausländische Deutschlerner ein interessantes Thema, denn neben relativ leicht zu verstehenden Namen wie Schneider, Fischer, Bauer, Kurz, Klein oder Groß finden sich viele Namen mit undurchschaubaren Bedeutungen.
Das Forschungsprojekt „Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD)“ hat das Ziel, alle derzeit in Deutschland vorkommenden Familiennamen in einem Wörterbuch lexikographisch zu erfassen, also die Bedeutungen (und anderes) zu erschließen und die Ergebnisse seiner Forschungen in digitaler Form zur Verfügung zu stellen.
Keine ganz einfache und schnell zu erledigende Aufgabe, denn immerhin listet die Datenbank der Deutschen Telekom nach Angaben des DFD im Jahr 2005 ca. 800.000 unterschiedliche Familiennamen.
Das DFD erfasst davon jeden Familiennamen, der in der Telekom-Datenbank mindestens zehnmal vorkommt, was immer noch ca. 200.000 Familiennamen entspricht. Begonnen wird mit den am häufigsten vorkommenden Familiennamen (Müller, Meyer, Schmidt, ..).
Die Online-Version des DFDs steht seit Mitte 2015 mit einer Betaversion im Netz. Die Wörterbucheinträge sind sehr übersichtlich gestaltet.
Neben allgemeinen Angaben zur Häufigkeit des Vorkommens werden die Namen einer Kategorie (z. B. Berufsname) zugeordnet und die Ethymologie (Herkunft) des Namens erklärt. Eine Karte zeigt die Verbreitung des Namens innerhalb und gegebenenfalls außerhalb Deutschlands. Am Ende des Wörterbucheintrags stehen Links zu verwandten Artikeln.
Hier das Beispiel für den Eintrag des am häufigsten vorkommenden deutschen Familiennamens: Müller.
Insgesamt wurden bis jetzt aber nur Artikel zu 2700 Namen veröffentlicht. In Anbetracht der Gesamtzahl zu erschließender Namen also erst ein kleiner Anfang.
Mit etwas Glück findet ihr aber schon Infos zu einem gesuchten Namen, besonders wenn es sich um einen der häufig vorkommenden Namen handelt.
Namensliste – Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands
Das DFD habe ich hier vorgestellt, weil es sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet ist und deshalb sehr wahrscheinlich auch für Nicht-Muttersprachler leicht zu benutzen ist. Aber selbstverständlich gibt es im Netz noch weitere Seiten, die sich mit (deutschen) Namen beschäftigen.
Zu denen die mir besser gefallen, gehört z. B.: onomastik.com. Onomastik bedeutet Namenskunde, also die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Herkunft und Bedeutung von Namen.