„Zahl der Deutschlandstipendien hat sich 2012 verdoppelt. Hochschulen vergeben fast 11.000 Stipendien“, teilt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in einer Pressemitteilung vom 20.11.2012 mit. Klingt doch irgendwie prima.
Was das BMBF leider unerwähnt lässt, ist die Tatsache, dass die Förderquote, also der Prozentsatz der geförderten Studenten, bei einer Gesamtzahl von mittlerweile fast 2,5 Millionen Studenten in Deutschland damit unter 0,5 Prozent liegt. Anvisiert wurde ursprünglich eine Förderquote von acht Prozent, die zwischenzeitlich auf nur noch ein mageres Prozent reduziert wurde, aber damit immer noch mehr als deutlich verfehlt wird.
Weiter heißt es in der „Erfolgsmeldung“ zum Prestigeprojekt von Bildungsministerin Schavan: „263 von insgesamt 388 Hochschulen beteiligen sich an der Vergabe des Deutschlandstipendiums. Von diesen 263 Hochschulen haben in diesem Jahr 104 die Höchstförderquote von einem Prozent der Studierenden ausgeschöpft.“
Man könnte das auch so formulieren: Ein Drittel der Hochschulen beteiligt sich gar nicht am Deutschlandstipendium und von denen, die sich beteiligen, kann nicht einmal die Hälfte die für dieses Jahr vorgegebene Förderquote von einem Prozent der Studierenden ausschöpfen.
Deshalb verfallen laut Angaben von ZEIT ONLINE nach Ministeriumsschätzungen mehr als die Hälfte der im Haushalt vorgesehenen Mittel. Statt 36,6 Millionen Euro kann das Ministerium demnach nur etwa 17 Millionen Euro nutzen.
Hauptursache ist nach Meinung verschiedener Experten der hohe Aufwand für die Hochschulen, die zu jedem Deutschlandstipendium, das vergeben werden soll, die Hälfte der Fördersumme von 300 Euro monatlich bei privaten Geldgebern locker machen müssten, um die andere Hälfte von BMBF zu bekommen.
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