„Welches Ergebnis brauche ich bei TestDaF?“

Da es sehr leicht passiert, dass man in der TestDaF-Prüfung in einem oder zwei Prüfungsteil(en) nur das TestDaF-Niveau 3 (TDN 3) erreicht, werde ich immer wieder gefragt, ob bzw. wo man mit TestDaF-Niveau 3 studieren kann.

Leider kann ich dazu keine einfache Antwort geben, weil ich nicht die Zulassungsbedingungen von über 400 deutschen Hochschulen kennen kann. Im Folgenden habe ich euch aber mal verschiedene typische Regelungen von deutschen Hochschulen zusammengestellt, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie verschieden diese aussehen können.

Das TestDaF-Ergebnis

Zuvor aber erst noch mal Grundsätzliches über das TestDaF-Ergebnis: Bei TestDaF bekommt man ein Zeugnis, in dem jedem Prüfungsteil ein so genanntes TestDaF-Niveau (TDN) zugeordnet wird. Die Prüfungsteile bei TestDaF sind Leseverstehen, Hörverstehen, Schriftlicher Ausdruck (=Textproduktion) und Mündlicher Ausdruck. Die Niveaustufen bei TestDaF heißen TDN 5, TDN 4, TDN 3, TDN 2. Achtung: TDN 5 ist das höchste Niveau! Bis TDN 3 ist die Teilprüfung bestanden. TDN 2 bedeutet nicht bestanden.

An Unis häufig 4 x TDN4

Für eine Zulassung an einer Uni ist normalerweise 4 x – also in allen vier Prüfungsteilen – das TestDaF-Niveau 4 (TDN 4) gefordert. Es gibt aber einzelne Unis, die von dieser Regelung abweichen. In früheren Beiträgen habe ich bereits die Uni Konstanz und Universität Lüneburg erwähnt.

An (Fach)hochschulen häufig Durchschnitt TDN 4

An vielen Fachhochschulen gelten niedrigere Zulassungsvoraussetzungen als an Unis – bei vergleichbarer Qualität des Studiums. In Baden-Württemberg ist z.B. TestDaf-Niveau 4 (TDN 4) im Durchschnitt gefordert, ihr könnt also z. B. zweimal TestDaF-Niveau 3 (TDN 3) haben – natürlich nur, wenn ihr es mit zweimal TestDaF-Niveau 5 (TDN 5) ausgleichen könnt.

Gefordertes TDN abhängig vom Studiengang

Eine wachsende Zahl von Universitäten fordert verschieden hohe TestDaF-Niveaus abhängig vom gewählten Studiengang, was sehr sinnvoll ist, da man in Germanistik besser Deutsch können muss, als wenn man Mathe studiert. Das könnte z. B. so aussehen, dass man für Germanistik 2x TDN 5 und 2x TDN 4 benötigt, für BWL 4x TDN 4 und für naturwissenschaftliche Fächer 2x TDN 4 und 2x TDN 3.

Punkteregelungen

In letzter Zeit sind auch so genannte Punkteregelungen immer beliebter geworden. Das bedeutet, dass man zur Zulassung eine bestimmte Gesamtpunktzahl bei TestDaF braucht, also z. B. 16 Punkte. Wie man diese 16 Punkte erreicht spielt dann keine Rolle, also kann man z.B. 4x TDN 4 haben oder auch 2x TDN 5 und 2x TDN 3. Diese Regelung ist wesentlich gerechter als die 4×4 Regelung, da man auch in der DSH, die immer noch an vielen Hochschulen angeboten wird, die Noten in den verschiedenen Prüfungsteilen ausgleichen kann.

An manchen besonders fortschrittlichen Unis wird eine Punkteregelung mit verschiedenen Anforderungen für verschiedene Fächer kombiniert, also z.B. braucht man für Germanistik 18 Punkte, für BWL 16 Punkte und für naturwissenschaftliche Fächer 14 Punkte. Leider gibt es davon bis jetzt aber nur ganz wenige …

Überblick bei sprachnachweis.de

Einen Überblick über die Anforderungen der Hochschulen an eure Deutschkenntnisse bietet die Seite www.sprachnachweis.de. Dort werden die Informationen aus den Hochschulen gesammelt. Der einzige Nachteil von www.sprachnachweis.de: Die Unis müssen Ihre Informationen selbst eintragen und das haben längst nicht alle gemacht.

Fragt bei e u r e r Hochschule nach!

Wenn ihr ganz sichere Informationen bekommen wollt, welches TestDaF-Niveau ihr an einer Hochschule für euren Studiengang braucht, dann würde ich euch empfehlen bei eurer Uni direkt nachzufragen und zwar am besten direkt bei dem Fachbereich, in dem ihr studieren wollt.